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  • Selbstlernzentrum in Gemeinsamer Mitte, Dänische Schule in Schleswig
  • Selbstlernzentrum, Auskunfts- und Verwaltungssounter, Ottobrunn
  • Abgeschirmte Arbeitsplätze, mobile/digitale Endgeräte, Ottobrunn
  • Selbstlernzentrum mit innenliegendem Seminarraum, Osterholz-Scharmbeck
  • Schülerarbeitsplätze für mobile Endgeräte im Selbstlernzentrum, Osteholz-Scharmbeck
  • Zoniertes Selbstlernzentrum, Gruppenbereich, Osterholz-Scharmbeck
  • Zentral gelegenes offenes Schülerforschungszentrum mit Fachpersonal (Lehrkräfte und studentische Hilfskräfte) in Hamburg Uni-Nähe, nachmittags geöffnet, Kooperationsprojekt von Schulbehörde und Universität
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Selbstlernzentrum oder Bibilothek

Es ist kaum zu glauben - im Lande der Dichter und Denker verfügen viele Schulen nicht über eine moderne Schulbibliothek mit eigenem Budget nebst festangestellter bibliothekarischer Fachkraft. Statt eines modernen Wissenszentrums gibt es vielerorts nur 'Krücken' in Form von Büchersammlungen, die von Honorarkräften oder gar ehrenamtlichen Eltern verwaltet werden und überalterte oder gespendete Bestände in den Pausen an die Kinder ausleihen. Eine didaktisch/konzeptionelle Einbindung der Bibliothek in das Unterrichtsgeschehen? - Leider häufig Fehlanzeige.
Dabei besteht bei Sanierungsprojekten oder gar Schulneubauten die einmalige Möglichkeit, für eine moderne Lernkultur, die auf Individualisierung, Eigenständigkeit und Selbstverantwortung setzt, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen – ein Selbstlernzentrum oder Wissenszentrum mit deutlich mehr Funktionen, als die früher übliche Ausleihstation.

Um die Finanzierung zu erleichtern, bieten sich vielfältige Kooperationsmöglichkeiten, vor allen Dingen mit der Stadt- oder Gemeindebibliothek. Hier muss man allerdings manchmal Hindernisse auf Grund unterschiedlicher Zuständigkeiten auf Kommunalverwaltungsebene ausräumen.

Insgesamt sollte man bedenken:

  • Die Räumlichkeit sollte ausreichend groß sein, um sowohl Bücher und andere Medien vorzuhalten und zu präsentieren, elektronische Mediennutzung ermöglichen, Lese- und Arbeitsecken/-tische etc. anbieten und vor allen Dingen zoniert sein.
  • Es sollten nach Möglichkeit zwei oder drei Unterteilungen mit Sichtbeziehungen geben, wobei eine Räumlichkeit eine Arbeitsmöglichkeit für kleine Gruppen, eine andere mit Arbeitsruhe für individuelles Arbeiten vorgegeben sein sollte.
  • Nach dem heutigen Stand der Technik sind mobile Endgeräte (Notebooks, Tablets) mit langen Batterielaufzeiten zum Ausleihen gegen Ausweis o.ä. sinnvoll, einzelne Stand-PCs sollten aus Platzgründen nur noch zum schnellen Nachschlagen vorgehalten werden.
  • WLAN-Accesspoints sind hier die angesagte IT-Infrastruktur, die ggf. auch für BYOD eingerichtet werden könnten.
  • An Ausstattung und Möblierung sollten sowohl bequeme Möbel (Sofas, Sessel, Sitzsäcke) aber auch Tischgruppen mit Stühlen für Gruppen vorhanden sein. Lärmreduzierende Sitzmöbel können interessant sein. Teppichboden ist auch aus Lärmschutzgründen obligatorisch.
  • Regale mit belastbaren Rollen ermöglichen die Schaffung einer größeren Fläche für Lesungen, Vorträge oder Präsentation. Der Einbau eines festen Beamers sollte deshalb erwogen werden.
  • Für die Bibliothek sollte auf jeden Fall eine feste Fachkraft vorhanden sein, die einerseits den Zugang überwacht, für die vereinbarten Verhaltensnormen sorgt, den Zugang zu den EDV-Medien regelt und für Beratung und Unterstützung zur Verfügung steht.
  • Eine Einbindung in das Lernkonzept der Schule (Anschaffungen, Recherchekurse, Bibliographieren etc.) ist mit Sicherheit sinnvoll.
  • Die Öffnungszeiten sollten nach Möglichkeit den gesamten Schultag abdecken.
  • Das Selbstlernzentrum sollte sichtbar und zentral liegen (Gemeinsame Mitte).

Wie weit die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern in ihrem Lern- und Forschungseifer getrieben werden kann, zeigen die annähernd 20 Schülerforschungszentren in Deutschland - das Interesse an eigenständiger Arbeit ist vielfach größer, als man gemeinhin der nachwachsenden Generation unterstellt.